Gicht ist kein Schicksal, Gicht kann man behandeln.
Gichtzentrum München
Professor Dr. med. Ursula Gresser
Fachärztin für Innere Medizin, Rheumatologie
Mitglied des Lehrkörpers der Medizinischen Fakultät der Universität München
Am Kunstareal im Pinakothekenviertel
Gicht-Notruf:
Telefon 0176 - 782 90 789
Ich bin immer wieder fassungslos, wenn heute noch einer von "nicht behandelbarer Gicht" spricht - ich habe in fast 40 Jahren, in denen ich mich mit der Gicht befasse, KEINEN EINZIGEN Fall einer nicht erfolgreich behandelbaren Gicht erlebt. Gichtpatienten sind NICHT selbst schuld an ihrer Krankheit, und sie können NORMAL LEBEN, wenn sie auf heutigem Wissensstand diagnostiziert und behandelt sind.
Keine Gelenkerkrankung ist so schmerzhaft wie die Gicht. Die Patienten leiden unter höllischen Schmerzen. Aber die Gicht ist viel mehr, als Schmerz: sie zerstört Gelenke, Knochen und Sehnen, und nimmt den Patienten Beweglichkeit und Lebensfreude. Hier sehen Sie Bilder, was die Gicht alles anrichten kann: Bilder zur Gicht.
Informationen zur Gicht als Video "Warum viele Vorurteile über Gicht nicht stimmen" finden Sie hier.
Seit kurzem weiß die Wissenschaft auch, dass die Gicht möglicherweise nur ein Symptom einer Systemerkrankung im Purinstoffwechsel ist, die zu
- Abnahme der Reaktionsfähigkeit der Blutgefässe,
- Atherosklerose, koronarer Herzerkrankung, Herzinfarkt,
- Herzrhythmusstörungen wie z.B. Vorhofflimmern,
- Schlaganfall,
- Hypertonie,
- Erhöhter peripherer Insulinresistenz,
- Nierenfunktionsstörung und
- Erektionsstörungen
führen kann. Aus der Framingham-Studie ergab sich, dass das
- Risiko einen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln
mit steigendem Harnsäurewert steigt - nachzulesen bei Bhole et al (2010) „Serum uric acid levels and the risk of type 2 diabetes. A prospective study.“ Am J Med 123: 957-961. Während Menschen mit einem Harnsäurewert unter 5 mg/dl eine Inzidenz von 3 Erkrankungsfällen/1000 Beobachtungsjahre haben, liegt dieser Wert bei Harnsäurewerten von 8,0 mg/dl und mehr schon bei 16. Ursache ist nach wissenschaftlichen Untersuchungen die
- Entwicklung einer Insulinresistenz bei Hyperurikämie.
nachzulesen bei Zhu et al (2014) „High uric acid directly inhibits insulin signalling and induces insulin resistance.“ Biochem Biophys Res Commun 447: 707-714.
Insulinresistenz bedeutet, dass die Zellen auf das vom Körper produzierte oder als Medikament zugeführte Insulin nicht mehr richtig reagieren und immer mehr Insulin erforderlich ist, um den Blutzucker zu normalisieren. Spannend daran ist, dass diese erhöhte Insulinresistenz sich normalisiert, wenn der Gichtpatient mit einem harnsäuresenkenden Medikament behandelt wird, nachzulesen bei Meng et al (2017) "Effects of febuxostat on insulin resistance and expression of high‑sensitivity C‑reactive protein in patients with primary gout." Rheumatol Int 37: 299–303.
Dem allen - von schmerzhaften Gelenkanfällen bis Diabetes mellitus Typ 2 - können Sie mit unserer Hilfe wirksam vorbeugen und ihre Lebensqualität erhalten.
Gichtpatienten sind nach meiner Erfahrung meistens lebensfrohe und umgängliche Menschen, die die schönen Seiten des Lebens genießen und "Leben und leben lassen" zu ihrem Lebensmotto gemacht haben. Und ich betrachte es als meine Aufgabe, ihnen ein gesundes und schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Hyperurikämie und Gicht beruhen bei den meisten Patienten auf genetischen Faktoren, und es ist nicht richtig, dem Patienten die "Schuld" an seiner Erkrankung zuzuschieben.
Wichtig ist, dass hohe Harnsäurewerte auch Symptom einer Tumorerkrankung sein können, oder Nebenwirkung von Medikamenten - man darf hohe Harnsäurewerte deshalb nicht auf die leichte Schulter nehmen und erst einmal zuwarten, ob sie nicht irgendwann wieder weggehen. Die Ursache sollte stets zeitnah abgeklärt werden.
Und selbstverständlich kennen wir uns nicht nur mit der Diagnosestellung aus, sondern auch mit den verschiedenen Formen der Behandlung von Hyperurikämie und Gicht, von der Anfallsbehandlung mit nichtsteroidalen Antirheumatika wie z.B. Ibuprofen oder Arcoxia, Colchicin oder Cortison bis zur evtl. erforderlichen Dauertherapie mit Ernährungshinweisen, natürlichen Gichtmitteln, der harnsäuresenkenden Wirkung von Koffein im Kaffee, Allopurinol, Febuxostat, Benzbromaron, Probenecid oder Rasburicase. Wir haben Erfahrung, wann eine Gelenkpunktion sinnvoll ist, und wann man sie bleiben lassen kann. Und wir können Ihnen sagen, ob es einfache Tricks gibt, und welche, um Gichtanfälle zu vermeiden und die Gicht loszuwerden, wieviel Bier und welches bei Gicht erlaubt ist, und ob es Lebensmittel gibt, die Gichtpatienten unbedingt weglassen sollten.
Ist es besser, Medikamente zur Harnsäuresenkung nur in den Wochen nach dem Anfall einzunehmen oder muss es länger sein? Lieber jeden Tag oder lieber jeden zweiten Tag? Vor dem Essen, mit dem Essen, nach dem Essen? Vertragen sich Gichtmittel mit Alkohol? Und welche Nebenwirkungen haben die üblichen Gichtmedikamente? Gibt es eine richtige und eine falsche Ernährung bei Gicht? Sollte man bestimmte Nahrungsmittel vermeiden? Die Ernährung auf ketogen, vegan oder vegetarisch umstellen? Das schmerzhafte Gelenk besser kühlen oder warmhalten? Bewegen oder ruhigstellen? Wie lange dauert der Gichtanfall, wenn man nichts macht? Normale Harnsäurewerte, aber dennoch Gichtanfälle - ist das möglich? Diese und viele weitere Fragen bekommen Sie von mir beantwortet.
Vorsicht! Spargel!
Manche Menschen bekommen nach einem Spargelessen einen Gichtanfall. Man kann dann zwar Spargel zukünftig vermeiden, aber man sollte sich wenigstens einmal auf Gicht untersuchen lassen, da ein Gichtanfall auf Spargel ein Hinweis auf eine versteckte Gichtneigung sein kann.
Gichtanfall am Wochenende? Hausarzt nicht erreichbar? Auf Reisen? Auch dafür haben wir Tipps - und wenn alles nichts hilft, dann unseren Gicht-Notruf.
Wir haben uns im Gichtzentrum München darauf spezialisiert, festzustellen, ob Sie eine Gicht haben, eine andere Gelenkerkrankung oder eine ganz andere Krankheit, die die Gelenke anschwellen und schmerzen läßt, und Ihnen nach Diagnosestellung soweit irgend möglich den Weg in ein normales aktives Leben zu ermöglichen. Rheumadiagnostik braucht Zeit, und die nehmen wir uns für Sie.
Mehr über die Gicht können Sie unter "aktuelle Publikationen" nachlesen. Zum Beispiel einen Artikel im Deutschen Ärzteblatt "Diagnose und Therapie der Gicht", im Lehrbuch Rheumatologie "Gicht" oder ganz aktuell im "Klinikarzt". Diese Beiträge sind in deutsch und mit vielen Bildern.
Und wenn Sie sich einmal ganz intensiv mit den Risiken erhöhter Harnsäurewerte befassen wollen, können Sie gerne zu einem meiner wissenschaftlichen Vorträge kommen - schicken Sie mir ein Email, dann nenne ich Ihnen die nächsten Termine in Ihrer Gegend.